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(Sub-)Fossilien aus der Zeit vor 1741
Der Übergang von der Vorgängerart Hydrodamalis cuestae zu H. gigas fand innerhalb der letzten zwei bis vier Millionen Jahre statt*)Domning 1978, S. 104. In den letzten ca. 200.000 Jahren bewohnte die Art wohl nur noch den Bereich etwa von den Kurilen über die Beringsee nach Nordkalifornien. Es gibt für lange Zeit kaum noch fossile Funde, weil durch die Hebung des Meeresspiegels in den letzten 20.000 Jahren die ehemaligen Uferbereiche im Meer verschwunden sind. Daher haben wir auch nur Vermutungen darüber, wie einschneidend für den Rückgang der Art die Bejagung durch die frühen menschlichen Einwanderer war.
In den letzten 5.000 Jahren stieg der Meeresspiegel nur noch wenig weiter an, daher fanden sich aus dieser Zeit wieder einige Fossilien.

i. Funde südlich der Alëuten
ii. Funde auf den westlichen Alëuten:
Domning*)2007 hält es für wahrscheinlich, daß bis in das 18. Jahrhundert (vor der russischen Einwanderung) auf den westlichen Alëuten Seekühe vorkamen und gejagt wurden.
Lucien M. Turner*)Amerikanischer Naturwissenschaftler und Völkerkundler, zitiert aus Domning 2007 schilderte um 1880 Berichte von Einwohnern der Insel Attu, daß etwa 100 Jahre davor Seekühe erbeutet worden waren, in der Regel von Frauen.
iii. Funde auf der Bering-Insel:
1992 untersuchte A. B. Savinetzky 25 auf Bering gefundene fossile Seekuh­knochen, deren Alter zwischen 2.400 und 400 Jahren lag.
Von den übrigen bekannten Funden auf der Beringinsel stammen wohl nur das Exemplar in Helsinki und einige Einzelknochen in Washington aus der Zeit vor 1741.
Das Helsinki-Skelett eines jungen Männchens ist wahrscheinlich auch das einzige erhaltene Exemplar, das von einem einzigen Individuum stammt. Es wurde auf Betreiben v. Nordmanns*)Nordmann, Alexander von, Direktor des Zoologischen Museums, Helsinki 1861 von Hampus Furuhjelm, Gouverneur von Russisch-Alaska, gesammelt. Das Museum in Helsinki teilte mit, dass bisher keine genaue Altersbestimmung vorgenommen worden ist.
Angeblich war ein Skelett, welches Prof. B. W. Everman 1892 von einem
Kreolen*)hier: Russisch-alëutischer Mischling kaufte, etwa drei Kilometer vom Strand entfernt unter einer meterdicken Sandschicht gefunden worden. Möglicherweise war dieses Exemplar ebenfalls ein komplettes Skelett von einem einzigen Tier, das von einer Flutwelle weit ins Land geworfen worden war (Steller hatte hoch im Inland der Insel zwischen Treibholz und Walknochen ganze Seekuhskelette gesehen). Das Exemplar sollte dem Washingtoner National Museum of Natural History überlassen werden, dort ist es aber nicht auffindbar, über den Verbleib ist nichts bekannt.


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