Status des Dugong
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Zweck dieser Datei ist es, die Informationen über die Gebiete mit
Dugong-Populationen bereitzuhalten, die durch Anklicken auf der Verbreitungskarte Land für Land aufgerufen werden können.


Afrika bis Arabisch/Persischer Golf

Entlang der afrikanischen Küste kommen Dugongs vor im Bazaruto Archipel vor Mozambique und in den Dodori und Kiunga Naturschutzgebieten im Nordosten Kenias.

Ostafrikas Dugongs verschwinden: "Mit Bedauern muß ich berichten, daß wir wohl im Begriff sind, den Kampf um das Überleben der letzen ostafrikanischen Dugongs zu verlieren. Kenya und Tanzania haben fast die gesamte Population verloren. Die letzte nennenswerte Population im Bazaruto Archipel ist erheblich geschrumpft. Hainetze in den Seegraswiesen plündern die Population weiterhin, trotz vieler Versuche, diese Stellnetze zu verbieten."
(Paul Dutton in Sirenews 29 April 98 - (Dutton Environmental Consultants, Durban, South Africa)

Obwohl sie unter gesetzlichem Schutz stehen, werden die Dugongbestände weiter ausgeplündert, die Kontrollen sind unzureichend.


Mozambique

Die Dugongzahlen gehen im gesamten Gebiet zurück, wohl als Ergebnis von Jagd und Verschlechterung der Lebensbedingungen. Die Dugongs der Bazaruto Bay sind wohl die letzte verbleibende nennenswerte Population an der Ostküste Afrikas. 1991 und 1992 wurden dort bei zwei Zählungen aus der Luft noch etwa 80 bis 90 Tiere ermittelt, 1997 nur noch etwa 21 Dugongs werden kaum noch in der Maputo Bay gesichtet, werden dort aber noch versehentlich in Stellnetzen gefangen und sogar illegal gejagt. Es gibt Hinweise, daß eine kleine Gruppe von zwei oder drei Tieren im Außenbereich der Bucht leben, wo die Störungen durch Fischer minimal sind, und das Wasser klar ist.

Ein Schutzprogramm, das "Bazaruto Bay project", wurde gestartet, mit der Hauptaufgabe, Empfehlungen für Schutzmaßnahmen auszusprechen und durch Schulungsprogramme in den örtlichen Gemeinden das Bewußtsein für den Wert des Ökosystems zu wecken.


Madagascar

Eine erste Untersuchung ergab 1993 eine erhebliche Plünderung und Verschlechterung der natürlichen Resourcen der Küstenregionen. In allen erfaßten Gebieten hatten die Fischer in den vergangenen 10-20 Jahren keine Dugongs mehr gesehen; manche jüngere Fischer kannten sie nicht einmal mehr dem Namen nach. Dugongfleich ist dennoch geschätzt und obwohl kein Fischer Fänge zugab, verzehren die meisten das Fleisch zufällig getöteter Tiere. In kleinen Mengen kommen die Tiere entlang der Nordost- und Nordwestküstee vor, sind aber nirgends häufig.


Die Komoren

Dugongs kommen anscheinend noch in kleiner Zahl vor.


Seychellen und Mauritius

Dugongs gab es an allen oder den meisten dieser Inseln, wurden aber wohl im frühen 20ten Jahrhundert ausgerottet, die letzte große Herde wurde Mitte des 19ten Jahrhunderts beobachtet, das letzte Individuum um 1908.

Aldabra Atoll

Im Jahr 2001 wurden zu erstenmal wieder viermal Dugongs im zu den Seychellen gehörenden Aldabra-Atoll gesichtet. Die Daten der Sichtungen: 02/08, 03/08, 01/10 and 12/10. Bei einer Gelegenheit wurden zwei Tiere zusammen gesehen.
Letzte Nachricht 2005: 4 resident Dugong in Aldabra.


   ---> Mehr über Dugongs in Aldabra. (englisch)

Kenia

Eine kürzlich vorgenommene Befragung der kenianischen Fischer ergab, daß Dugongs selten gesichtet, und nur sporadisch versehentlich gefangen werden. Obwohl kürzlich Dugongs im Süden gesichtet wurden, wurden bei kürzlich durchgeführten Beobachtungsflügen des Kenya Wildlife Service keine gesehen. Bei 250 Flugstunden wurden lediglich 16 Tiere gesehen, alle im Norden. Daraus läßt sich auf eine Gesamtzahl von ca. 60 Tieren schließen.


Somalia

Anekdotische Berichte ergeben, daß Dugongs häufig im Süden (bei den Bajuni Islands) gesehen werden, und es gibt Berichte über eine große, zwischen Nordkenia und Somalia wechselnde Herde.


Anrainer des Roten Meers
Erithrea, Somalia, Sudan, Ägypten, Saudi Arabien.
Red Sea Map

Dugongvorkommen werden aus allen diesen Staaten berichtet, obwohl nur aus Saudiarabien Zahlenangaben (etwa 1.800 Tiere) vorliegen. Für die anderen Staaten liegen nur anekdotische Berichte vor.

Das Rote Meer kann als eines der unbelastetsten Meere der Welt angesehen werden. 1986 schätzte Preen, ausgehend von der vor Saudi Arabien ermittelten Anzahl, das das Rote Meer bis zu 4.000 Tiere beherbergen könnte. Wenn sich diese Annahme bestätigt, wäre das Rote Meer neben dem Arabisch/Persischen Golf der zweite bedeutende Lebensraum des Dugong in seinem westlichen Bereich.


Arabisch/Persischer Golf
Arabisch/Persischer Golf
Oman, United Arab Emirates, Qatar, Bahrain, Saudi Arabia, Kuwait, Iraq, Iran:

Feldforschungen Mitte der 80er Jahre ergaben erfreuliche neue Erkenntnisse. Es ist jetzt bekannt, daß Dugongs in größerer Zahl in den westlichen und südlichen Teilen des Golfs vorkommen, hauptsächlich zwischen Ras Tanura (in Saudi Arabien) und Abu Dhabi (United Arab Emirates). Die drei Hauptgebiete sind: westlich und östlich von Bahrein, im Saudi Arabischen Territorum zwischen Qatar und den UAE, westlich von Abu Dhabi. Die Gesamtzahl im Golf wird geschätzt auf 7,310 Tiere (+/- 1,300). Auf dieser Basis stellt der Golf das wichtigste Vorkommen im westlichern Teil des Bereicht dar, an zweiter Stelle hinter Australien. Eine Zerstörung der Seegraswiesen im Golf könnte daher ernste Auswirkungen auf die Zukunftschancen der Art haben.

Die Dugong in den Vereinigten Emiraten bewohnen hauptsächlich die flachen Gewässer um die Inseln Murawah und Bu Tina bis westlich von Abu Dhabi, aber ihr Bereich setzt sich westlich weiter fort bis zur Grenze nach Qatar und darüber hinaus, und es gibt in östlicher Richtung noch gelegentliche Sichtungen um Jebel Ali, Umm-Al-Quwain und Ras al Khaimah. Vorkommen im Gulf von Oman wurden bisher nicht gemeldet.

aerial view of a herdJeden Winter, im Februar, versammeln sich große Herden im Seegebiet um Qatar. Einst hielt man sie hier für ausgestorben, kürzliche Beobachtungsflüge mit Hubschraubern ergaben jedoch, daß über 600 Tiere, darunter Eltern mit Kälbern, hier leben. Obwohl sie normalerweise sehr menschenscheu sind, lassen sie in dieser großen Ansammlung Boote mit abgestellten Motoren dicht an sich herantreiben. Versuche, sie unterwasser zu fotografieren, scheitern in der Regel an den schlechten Sichtverhältnissen, die noch verstärkt werden, wenn sie beim Fressen den Boden aufwühlen.

Der Gulf of Salwah und die Gewässer südöstlich von Bahrain, stellen das Kerngebiet dar, mit etwa 2,500-3,500 Tieren.



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October 2001