Status des Dugong (2 von 4)


Zweck dieser Datei ist es, die Informationen über die Gebiete mit Dugong-Populationen bereitzuhalten, die durch Anklicken auf der Verbreitungskarte Land für Land aufgerufen werden können.



Südliches Asien

Einst bewohnten Dugongs große Bereiche des Indischen Ozeans, in denen sie heute ausgestorben sind. Das schließt die Inseln zwischen Afrika und Australien wie die Maskarenen, Chagos, Cocos Keeling, Malediven und Lakkadiven ein.


Indien
map

Obwohl einst weit verbreitet, ist der Dugong in vielen Gegenden verschwunden und in den verbleibenden Bereichen ernsthaft vom Aussterben bedroht. In Indien kommen Dugongs noch im Golf von Kutch, Golf von Mannar, Palk Bay und bei den Andamanen und Nicobaren vor.

Andamanen und Nikobaren: Dugongs kommen vor um Ritchie’s Archipelago, North Reef, Little Andaman, Camorta, Little Nicobar und Teile von Gross-Nikobar.

Dugongs waren häufig in den 1950ern, jedoch, wie die seitdem nur sporadische Sichtungen und Fänge beweisen, ist die Population seither drastisch gesunken. Die meisten Eingeborenenstämme, namentlich die Andamaner, Onges und Nicobarer jagen traditionell den Dugong mit ans Boot angeleinten eisernen Harpunen. Da diese Methode sehr mühsam ist, geht aber keiner dieser Stämme außer den Andamanern von der Strait Insel noch regelmäßig auf Dugongjagd. Die Siedler auf dem Indischen Festland sind überwiegend Hindus, die das Fleisch nicht verzehren, da es an Rind erinnert.

Bei verschiedenen Gelegenheiten zwischen 1990 und 1994 haben Fischer fünf Dugongs entlang der Nordwestseite von Camorta Island gesehen, fünf nahe Dugong Creek und Hutby, und je vier bei Klein Nicobar and Groß Nicobar. Neben denen bei den südlichen Andamanen, wurden Dugongs 1990-1994 bei mindestens fünf Gelegenheiten von Fischern und Bewohnern um das Ritchies Archipel gesehen, meist während der Flut am frühen Abend in Seegraswiesen.

Der Hauptgrund für das Verschwinden von diesen Inseln ist im Verlust des Lebensraums durch dichten Bootsverkehr und falsche Landnutzung, wie die Umwandlung von Wäldern in Plantagen für Bananen, Arekanuß und Kokospalmen. Naturkatastrophen wie Cyklone und Sturmfluten haben möglicherweise ebenfalls beigetragen. Nach einem Zyklon im Juli 1989 haben Mitarbeiter der Verwaltung nahe Pilo Kunji auf Groß Nikobar einen verwundeten und einen toten Dugong gefunden.

Die Studie ergibt, dass Dugongs seltener geworden sind als in der nahen Vergangenheit. Trotzdem gibt es noch Dugongs, zumindest um das Ritchies Archipel, North Reef, Klein Andaman, Camorta (Allimpong und Pilpilow), Klein Nicobar and Teile der Groß Nicobar Inseln.


Sri Lanka

Es gibt einzelne Berichte über Dugongvorkommen in Sri Lanka.


Myanmar/Thailand

"...kommen in geringer Zahl an verschiedenen Orten vor. 60 Dugongs wurden kürzlich in der Trangprovinz in Süd-Thailand gezählt."


Singapur/Malaysia

Dugongs waren früher in derStraße von Johor häufig, aber die Zahlenhaben sich seit den 1980er Jahren stark reduziert,und viele Malayen hielten sie für ausgestorben.Aber seit dem Januar 2000 eroberten sie die Schlagzeilen der Zeitungen der Malayischen Halbinsel, als ein Kalb sich in Johor in einem Netz verfangen hatte. Das Tier wurde fast sechs Wochen lang in einem Fischcorral gehalten und war in dieser Zeit eine Attraktion. 48 Stunden nach seiner Freilassung wurde seine Leiche gefunden, was eine heftige Kontroverse verursachte. Seither wurden vier weitere tote Tiere in dieser Gegend gefunden, davon zwei in einer verlassenen Fischfalle. In ihren Mägen wurde keine Nahrungsreste gefunden. Weitere zwei Tiere wurden von einem Fischer gefangen und freigelassen. (aus Malaysischen Zeitungen)

map

Sirenews October 2000: Es gibt Belege für eine ortsgebundene Population in der Straße von Johor zwischen Singapur und Malaysia. Zwischen 1924 und 1990 wurden nur von 11 Sichtungen und Totfunden berichtet. Dagegen lassen zwischen 1994 and März 1999 Berichte über 12 angespülte tote Tiere, 6 in Netzen gefangene Tiere (davon 2 Mutter und Kalb) und 22 Sichtungen aus der Luft den Schluß zu, dass Dugongs hier beheimatet sind. Tatsächlich hielt man es davor für erwiesen, dass hier beobachtete Tiere nur Durchzügler seien, bis die Beobachtungen im Jahr 1999 die Hypothese erhärteten, dass es sich um eine ortsansässige Population handelt. Genetische Untersuchungen an 2 angespülten Jungtieren bestätigen diese Annahme. Sie ergaben, dass diese zwei im Abstand von zwei Monaten gefundenen Tiere nahe miteinander verwandt, wahrscheinlich Geschwister, waren. Da die einzige soziale Bindung die Mutter-Kind Beziehung ist, scheint es unwahrscheinlich, dass beide Geschwister aus anderen Heimatgebieten hierher gewandert sein sollten.

Darüberhinaus ergaben Untersuchungen der Seegrasbestände und zwei Luftüberwachungen durch das Department of Fisheries Malaysia am 25. März 1999 und am 11 Mai 1999 das Bestehen verschiedener Seegrasbestände im Gebiet, einige mit Wühlspuren in Halophila ovalis, dem von Dugongs bevorzugten Seegras. Zur Überprüfung der Hypothese wurde ein langfristiges Forschungsprogramm begonnen. Eine Studie der gefährdeten Meerestieren im Küstengebiet von Malaysia mit dem Schwerpunkt Dugong, wurde kürzlich vom Department of Fisheries, Malaysia, gestartet. Das Singapore Wild Marine Mammal Survey ProjeKt (SWiMMS) hat ebenfalls als einen Schwerpunkt die Frage nach der Verbreitung des Dugong.

Bei speziellen Beobachtungsflügen wurden mindestens drei lebende Tiere vor Tanjung Pengeleigh gesichtet, und die Regierung plant jetzt einen Marinepark zu ihrem Schutz. Inzwischen wurden die Fischer aufgefordert, nicht mehr benutzte Fischfallen zu demontieren und aktive Fallen regelmäßig zu kontrollieren.

Sabah, Malaysia. - Die Population wurde bisher in der Sabah-Region nicht formell gezählt. Dugongs werden noch immer von Fischern gesehen, diese glauben aber, dass deren Zahl abgenommen hat. Obwohl Dugongs gesetzlich geschützt sind, werden sie hin und wieder zufällig gefangen, ertrinken in Stellnetzen oder kommen bei illegaler Dynamitfischerei ums Leben. Auf Märkten wird illegal ihr Fleisch verkauft.


Vietnam

Neue Vorkommen in den Gewässern von Con Dao, in Südost-Vietnam: Es gab wenige Untersuchungen des Meereslebens im Allgemeinen und speziell der Dugongs in Vietnam. Dugongs wurden aber verschiedentlich erwähnt. Im Juli 1960, wurde ein Dugong 20 km südlich vn Nha Trang in einem Fischernetz gefangen. Van Bree und Gallagher veröffentlichten 1977 Informationen über sieben bei den Con Dao Inseln gefangenen Tiere, die jetzt im Museum Bordeaux ausgestellt werden, und über ein Tier von Ha Coi (Golf von Tonkin), jetzt im Naturkundemuseum Paris. Smith und andere berichteten über Dugongschädel aus Van Gia, Khai Luong, Ba Ha 1, Cua Be, und Ninh Hai (bei Nha Trang).

Während einer Expedition von Wissenschaftlern des Haiphong Institute of Oceanology im März-April 1996 zu den Con Dao Inseln erfuhren wir, dass im Juli 1993 in der Con Son Bay ein Dugong in einem Netzt gefangen worden war. Dieser Dugong soll 1,2-1,4 m lang gewesen sein und 40-45 kg gewogen haben. Da weder Wissenschaftler noch Konservierungsmöglichkeiten vor Ort waren, wurde das Tier von einem Touristen fotografiert und dann einem Fischer zum Verzehr übergeben. Wir haben daher nur zwei Fotos, die uns Herr Le Xuan Ai, Director of Con Dao National Park, überliess.

Fischer aus Hongkong, die in der Con Son Bay Korallenfische sammelten, informierten uns, dass sie häufig von Juni bis Oktober, wenn die Seegraswiesen gute Voraussetzungen bieten, eine Gruppe von 7-10 Dugongs gesehen hatten. Vier Arten Seegras gibt es bei Con Dao: Thalassia hemprichi, Halophila ovalis, Halodule tridentata, and Syringodium isoetifolium.
(Sirenews)


Indonesien
map

Dugongs kommen vor um Bunaken (Manado, Sulawesi, Indonesia). Bei Vollmond kommen die Tiere von einer nahen Bucht herüber, um bei Springflut auf den flachen Seegraswiesen zu weiden. Seit kurzem werden Ausfahrten für Touristen von Bunaken zu den Dugong-Weidegründen bei Manado angeboten.

Leider gibt es im Nationalpark keine Beschränkungen für Motorboote. Es kommt zu Zusammenstößen mit Dugongs.

Fischer von den Aru Inseln verkaufen Dugong Tränen (airmata duyung) als Aphrodisiakum.


Timor-Leste (Ost-Timor)
Einzelne Dugongs werden regelmäßig vor Ost-Timor gesehen.



Afrika + Nahost << >> Philippinen

Zurück zur Karte