Status des Dugong
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Zweck dieser Datei ist es, die Informationen über die Gebiete mit
Dugong-Populationen bereitzuhalten, die durch Anklicken auf der Verbreitungskarte Land für Land aufgerufen werden können.



Okinawa/Japan

Das Meer um Okinawa bildet die nördliche Grenze des Dugong-Vorkommens. Eine kleine Anzahl lebt während des ganzen Jahres im Meer zwischen der Kin Bucht und Ada. Aus der Luft wurden innerhalb von 12 Minuten sechs Tiere entlang der Ostküste gesehen. Drei Tiere, offenbar eine Familie, wurden vor Kayou, Nago fotografiert. In der Kin Bucht wurde ebenfalls ein Elterntier mit einem Kalb aufgenommen. Daraus ist zu schließen, dass Dugongs im genannten Seegebiet ihre Jungen aufziehen. Das Gebiet weist reiche Seegraswiesen auf.

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In anderen Gebieten dagegen, wie dem südlicheren Sakishima, gab es keine Anzeichen der Tiere. Daher kann man annehmen, dass die Okinawa-Dugongs eine hauptsächlich an der Ostküste lebende kleine, isolierte, vom Aussterben bedrohte Population darstellen.

Japan und die Vereinigten Staaten planen, in den Seegraswiesen vor der Ostküste von Nago eine Offshore-Landestation für das U.S. Marine Corps zu bauen, als Ausgleich für die im kommenden Jahr aufzugebende Futema Airbase. Meeresbiologen warnen, dass damit der Lebensraum der Dugong zerstört würde.

Nach der Aussage von Senzo Uchida, Director des Okinawa Expo Aquariums, kamen seit 1965 13 Tiere in Stellnetzen ums Leben bzw wurden an den Stränden Okinawas angespült. Von diesen 13 Fällen waren 11 an der Ostküste der Hauptinsel. Im December 1995, wurde ein weibliches Tier in einem Netz fünf Kilometer nördlich der geplanten Airbase gefangen. Im Januar diesen Jahres verfing sich ein Männchen in einem Netz acht Kilometer südlich davon. Bei den einleitenden Untersuchungen der Regierung sahen Helikopterbesatzungen ein Tier genau im geplanten Bereich.

Sieben Wissenschaftler begannen mit Untersuchungen über die Bindungen der Tiere an Okinawa. Die Gruppe sagte aus: "Falls unsere Untersuchungen belegen, dass der Bau des Heliports einen negativen Einfluß auf die Dugongs der Region haben würde, müßte die Regierung ihre Pläne ändern." Die Gruppe wird sich auch mit Beeinträchtigungen durch Fluglärm und andere Einflüsse auf die Tiere beschäftigen.


Palau

Am 5. August 1993 erklärte die Verwaltung die Absicht, die Dugongs von Palau unter Schutz zu stellen. Der Vorschlag geht davon aus, dass die Population sich erheblich verringert hat, und heute nur noch 200 Tiere beträgt. Die Verwaltung identifizierte die illegale Jagd als die Hauptgefahr und hielt fest, dass die Jagd in Verbindung mit der geringen Reproduktionsrate und dem Verlust des Lebensraums zum Aussterben bis zum Ende dieses Jahrzehnt führen könnte.


Papua Neu Guinea

Dugongs wurden in größerer Zahl an allen Küsten Papua New Guinea's gesichtet.


Australien
Von den Ländern im Lebensbereich der Dugong sind nur Australien und Japan entwickelte Industriestraaten. Ich glaube daher, dass diese beiden Länder eine besondere Verantwort für den Schutz des Dugong übernehmen müssen. (Helene Marsh)

Australien weist die größte Dugongpopulation der Welt auf. Kürzliche Erfassungen ergaben, dass noch mehrere zehntausend Tiere in australischen Gewässern leben.

Jedoch ergeben diese Untersuchungen einen Einbruch in der Population im Großen Barriereriff. Während im Jahr 1987 3.500 Tiere geschätzte wurden, sind es jetzt noch etwas mehr als 1.700 Stück, über 50% weniger. Die Gründe hierfür sind vielfältig: traditionelle (erlaubte) Jagd, Verlust des Lebensraums, Ertrinken in Stellnetzen und Hainetzen.

Shark Bay
Shark Bay

Die Population in der Shark Bay von etwa 10.000 Stück ist weltweit die größte einzelne Massierung der Tiere. Hier gibt es dazu ideale Bedingungen für Verhaltensforschungen an den Tieren.

Der Biologe Paul K. Anderson der Universität Calgary hat entdeckt, dass Männchen auf freien Flächen ihr Revier abstecken. Dieses verteidigen sie heftig in der Hoffnung, paarungswillige Weibchen anzuziehen. Das Eindringen eines Rivalen führt zu heftigen Revierkämpfen zwischen den Männchen, ein Verhalten, das dem Image des sanften Riesen widerspricht.
(Dieses Verhalten wurde bisher nur in der Shark Bay beobachtet)

Während des Sommers leben sie im warmen Wasser am östlichen Ufer der Bucht, wo sie sich von den stärkehaltigen Rhizomen des tropischen Seegrases Halodule uninervis ernähren. Aber im Winter, wenn die Wassertemperatur im flachen Golf unter 18o fällt, wird es ungemütlich für sie. Sie wandern dann etwa 140 km weit in den Schutz von Dirk Hartog und anderen Inseln, wo sich das Wasser des offenen Ozeans mit dem jetzt kühlen Wasser der Bucht mischt, wodurch hier die benötigte Mindesttemperatur von über 18o gewährleistet ist. Hier finden sie nur das Seegras Amphibolis antarctica, eine Seegrasart kühlerer Gewässer, die keine Stärke speichern kann. So müssen die Tiere mit karger Kost überleben. Es gibt Erkenntnisse, dass sie diese karge Nahrung anreichern, indem sie sich bodenlebende niedere Tiere suchen.
(National Geographic Jan 1991)

Seit 1999 fängt Dr. Nick Gales Dugongs in der Shark Bay und entläßt sie mit GPS-Empfängern. Nach einigen Testläufen wurden fünf Tiere sechs Wochen lang mit einem solchen Gerät ausgestattet. Danach wurden alle Geräte aus der Ferne gelöst und konnten wiedergefunden werden. Sie hatten eine Fülle von Daten gespeichert. Diese ergaben ein gutes Bild der Wanderungsmuster und Tauchintervalle der Tiere, besonders, weil GPS jetzt auf <5 m genau arbeitet.

Diese Muster wurden mit dem Karten der Seegrasvorkommen verglichen. Erfahrungswerte, die bei zukünftigen Schutzmaßnahmen sehr hilfreich sein werden.

Dieses Shark-Bay-Modell könnte in kommenden Jahren auch auf die gesamte Westküste bis zur Kimberleyregion ausgeweitet werden, um das Wanderungsverhalten im gesamten Westaustralischen Gebiet verstehen zu können.
(Geo Australasia Jan 1999 und andere Quellen)

Eine erneute Zählung ergab im Juli 1999 eine Dugong-Population von über 13,000 Tieren in für diesen plötzlichen Anstieg wäre eine großräumige Wanderung, vielleicht aus der Gegend von Exmouth als Folge von Cyclone Vance.

In Australien genießen Dugongs gesetzlichen Schutz, nur Eingeborene dürfen sie auf hergebrachte Weise (Speer vom Kanu) jagen. Inzwischen werden aber auch moderne Harpunen von Motorbooten aus eingesetzt. Dadurch wird diese Jagd wesentlich effektiver und so zur Gefahr für den Bestand. Einige Gruppen von Eingeborenen haben dies erkannt und versuchen selbst, ihre Jagdmethoden zu überdenken.


Artenschutz

Es werden große Anstrengungen nötig für den Schutz der Tiere und ihres Lebensraums, der ausgedehnten Seegraswiesen. Bootsverkehr und Baumaßnahmen an der Küste müssen reguliert, Stellnetze verboten und Hainetze abgebaut werden. Beschränkungen bei der Schleppnetzfischerei in Küstennähe und Änderung der Jagdmethoden sind weitere Maßnahmen zum Schutz der australischen Dugongs.


Pazifik/Vanuatu

Offensichtlich gibt es noch eine Anzahl von Dugongs im Westlichen Pazifik, wie bei Vanuatu (ca. 400) und den Salomonen.

Vanuatu, früher Neue Hebriden, liegt an der östlichen Grenze des Verbreitungsgebiets. Drei Tiere dort erlangten eine gewisse Berühmtheit, da sie sich an die Menschen angeschlossen haben und sehr zahm geworden sind. (siehe unsere Seite über die Intelligenz der Dugongs).


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October 2001