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Intelligenz und Sinne
Steller schrieb in seiner Beschreibung der Beringinsel*)1781, S. 295:
"Zeichen eines bewundernswerten Verstandes konnte ich nicht an ihnen wahrnehmen"
Über die Intelligenz aller Seekuharten ist wenig bekannt. Ihr Gehirn hat eine wenig strukturierte Oberfläche und ist im Verhältnis zur Körpermasse klein. Das ließe auf einen geringen Verstand schließen. Heute wächst aber die Erkenntnis, dass zum Beispiel die Manatis doch eine gewisse Intelligenz besitzen. Sie haben die Fähigkeit, sich in der Topografie der Gewässer zurecht zu finden, die Tiere lassen sich dressieren. Erkenntnisse, die wohl mit aller Vorsicht auch für die Stellersche Seekuh gelten könnten.*)R.L. Reep und T. J. O'Shea
Das von Steller beschriebene, altruistische Verhalten der Seekühe, die ihrem harpunierten Artgenossen mit durchaus sinnvollen Aktionen zu Hilfe kamen, ist wohl ebenfalls als Intelligenzleistung anzusehen.
Hauptsinnesorgan scheinen bei allen Sirenen die Körperhaare, besonders im Bereich der Schnauze, zu sein. Ihnen sind Zellgruppen im Gehirn (Rindenkerne) zugeordnet, welche die Reize der Haare verarbeiten.*)R.L. Reep und T. J. O'Shea
Dagegen waren wohl auch bei der Riesenseekuh die Sinne Hören und Sehen nicht sehr ausgeprägt (sie hatte ohnehin den Kopf ständig unter Wasser).
Steller schrieb*)1781, S. 295, dass die Tiere stumm gewesen seien. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie, ähnlich den lebenden Seekühen, ein einfaches Lautrepertoire hatten, das bei der Paarung und der Mutter-Kind-Beziehung eine Rolle gespielt hatte.


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