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die Pekarski'sche Abbildung

Pekarski'sche Abbildung

Diese Darstellung findet sich in der oberen linken Ecke der von Sofron Chitrow und Sven Waxell für die Admiralität in Petersburg erstellten Seekarte der Reiseroute Berings.
Eine vorläufige Karte, die Waxell gleich nach der Rückkehr der Schiffbrüchigen am 15. November 1742 mit seinem ersten Bericht an die Admiralität geschickt hatte, enthielt bereits Abbildungen von Seekuh, Seelöwe und Seebär und dem "Amerikaner" in seinem Baidar (siehe Kasten unten). Dieser erste Bericht ist jedoch ebenfalls verschollen. Die ausgearbeitete Seekarte erstellten Waxell und Chitrov im Winter 1743/44.
Diese Karte wurde erst 1893 veröffentlicht, P. P. Pekarsky aber zeigte bereits 1869 eine Lithographie der Zeichnung in seiner "Geschichte der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften"*)Istorija Imperatorskoj Akademii Nauki v Peterburge.
Die Ähnlichkeit der Seekuh mit der Pallas-Zeichnung ist unverkennbar. Auch hier ist die "untere" Schwanzflossenhälfte schmaler gezeichnet als die obere. Besonders deutlich die Klauen- bzw. Hakenform der Vordergliedmaßen.
Für Stejneger*)1936, App. A war sie jedenfalls "die authentischste der erhaltenen Zeichnungen".
Hintzsche*)1996 bewertete sie als "die vermutlich einzige Zeichnung der Steller'schen Seekuh, die nach der Natur gefertigt wurde".

Kopf, vergrößert
Dagegen ist einzuwenden, dass die Vordergliedmaßen hier angedeutete Finger besitzen, dass die Kontur des Oberarms außerhalb des Körpers bis zum Schulterblatt gezeigt ist. Das Auge ist recht groß und eher menschenähnlich, mit Augenbraue und äußerem Augenwinkel; Steller beschrieb die Augen "klein wie Schafaugen ... auswendig weder Augenwimpern noch sonst etwas dergleichen, sondern gehen aus der Haut durch ein rundes Loch." Vorn am Kopf sind fälschlich Nasenlöcher angedeutet.
Es ist durchaus vorstellbar, dass die Kartenzeichner (wahrscheinlich Waxell und Chitrov) die grobe Umrissskizze Plenisners nach ihrer Erinnerung 'ausschmückten'.

In der rechten oberen Ecke der Seekarte findet sich im gleichen Zeichenstil das Bild eines "Amerikaners", der sich in seinem Baidar vor der Shumagin-Inseln der St. Peter genähert hatte. Vermutlich beruht es ebenfalls auf einer Plenisner-Skizze.
Von der Karte existieren in Russischen Archiven noch einige, vermutlich später hergestellte, gröbere Kopien.


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